Stanzen

Stanzen
Lochen

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stan|zen ['ʃtants̮n̩] <tr.; hat:
a) (ein Material) maschinell, unter Anwendung von Druck in eine bestimmte Form pressen:
Bleche stanzen.
b) maschinell, unter Anwendung von Druck in einem bestimmten Material (durch Herausschneiden) herstellen:
in ein Stück Leder werden Löcher gestanzt.

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stạn|zen 〈V. tr.; hat
1. Blech, Leder, Papier \stanzen mit der Stanze1 Formstücke ausschneiden
2. Löcher \stanzen mit der Stanze1 herausschneiden
[zu dän. stunte „stoßen“(?)]

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stạn|zen <sw. V.; hat [landsch. stanzen, stenzen = stoßen, schlagen; hart aufsetzen, H. u.]:
1. (maschinell) unter Druck in eine bestimmte Form pressen; durch Pressen in einer bestimmten Form abtrennen, herausschneiden.
2. etw. auf, in ein Material prägen.
3. durch Stanzen (1) hervorbringen, erzeugen.

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I
Stanzen
 
[landschaftlich stanzen »stoßen«, »schlagen«], Fertigungsverfahren, bei dem das Werkstück durch Schneid- und Biegevorgänge mithilfe eines zweiteiligen formgebenden Werkzeugs in einem Hub hergestellt wird. Das Stanzen ist v. a. für dünne, flächige Materialien, wie Blech, Leder, Furniere, Pappe oder Papier, geeignet. Das Werkzeug besteht aus einem Ober- und Unterteil (Stempel und Gegenstempel), dazwischen befindet sich das Rohteil. Beim Stanzvorgang wird der Stempel durch eine schnelle, kraftvolle Maschinenbewegung nach unten gedrückt. Stempel und Gegenstempel passen in der Endstellung des Hubes so ineinander, wie es die Form des Fertigteils verlangt: Die Kanten der Schneidstempel und die zugehörigen Löcher im Gegenstempel folgen den Konturen des Werkstücks (beziehungsweise des Abfalls), Ein- und Ausbuchtungen sorgen gegebenenfalls für die gewünschte räumliche Umformung. Bei entsprechender Gestaltung der Werkzeuge können auch Verfahren wie Prägen, Bördeln, Nieten (Niet) und Tiefziehen beim Stanzen miteinander kombiniert werden. Stanzen dient zur Massenproduktion von Einzelteilen, da die Anfertigung der speziellen Werkzeuge sich bei kleinen Stückzahlen nicht lohnt.
 
II
Stạnzen
 
[italienisch stanza »Wohnraum«, »Zimmer«], Kunstgeschichte: Kurzbezeichnung für die von Raffael, seinen Schülern und Nachfolgern mit Wand- und Deckenmalereien geschmückten Gemächer im Vatikan: Stanza della Segnatura (1509-11) mit der »Schule von Athen« und der »Disputa«, Stanza di Eliodoro (1512-14) und Stanza dell'Incendio di Borgo (1514-17).
 

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stạn|zen <sw. V.; hat [landsch. stanzen, stenzen = stoßen, schlagen; hart aufsetzen, H. u.]: 1. (maschinell) unter Druck in eine bestimmte Form pressen; durch Pressen in einer bestimmten Form abtrennen, herausschneiden: dass Wächtler & Lange Millionen Blechabzeichen für braune Feste ... stanzte (Loest, Pistole 43). 2. etw. auf, in ein Material prägen: Manche Zahlen werden in Lochstreifenspulen gestanzt (Menzel, Herren 18). 3. durch Stanzen (1) hervorbringen, erzeugen: dass eine ... Beziehung bestand zwischen den gestanzten Löchern in dem laufenden Band und dem Klavier aus Stahlstäben (Jahnn, Geschichten 84).

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Stanzen — bezeichnet: Formstücke aus dünnem Werkstoff (Blech, Pappe, Textilien) auf der Presse mit besonderem Schnittwerkzeug herausschneiden, siehe Stanzen (Verfahren) drei von Raffael und seiner Schule für Papst Julius II. ausgemalte Gemächer im Vatikan …   Deutsch Wikipedia

  • stanzen — stanzen: Die Herkunft der mdal. Bildungen oberd., mitteld. stanzen, niederd. stenzen »stoßen, schlagen; hart aufsetzen« (17./18. Jh.) ist nicht sicher geklärt. Außerhalb des Dt. vergleicht sich dän. mdal. stunte »stoßen« (vom Pferd gesagt). Seit… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Stanzen — Stanzen, Stempel aus Stahl oder Bronze zur Erzeugung solcher vertieften Gegenstände aus Blech, Leder, Pappe etc. (Eßlöffel, Dosen, Gardinenhalter, Teller, Schalen u. dgl.), deren Vertiefungen auf der einen Seite mit den Erhöhungen der andern… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • stanzen — stanzen(stänzen)tr 1.jnprügeln,niederschlagen.Gehörtzu»Stenz=Rohrstock«.Österr,bayrundfränkischseitdem19.Jh. 2.jnwegjagen,entlassen.MantreibtihnmitPrügelschlägenfort.Seitdem19.Jh.südd,rheinundhess …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

  • stanzen — Vsw erw. fach. (18. Jh.) Stammwort. Herkunft unklar. Vgl. nhd. (reg.) stanzen, stenzen, dn. (dial.) stunte stoßen . (Oder zu stampfen etwa als * stampfezzen ?). S. auch Stenz. ✎ Seibicke, W. MS (1958), 375 377. deutsch d …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Stanzen — Stanzen, Umformen von Blechen und Platten zwischen zwei Stempeln ohne wesentliche Veränderung der Dicke. (S. auch Prägen.) Lochmaschinen und Durchschnitte werden oft fälschlich als S. bezeichnet …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Stanzen — (vom ital. stanza, Wohnung), Saal und 3 große Zimmer im Vatican, fast ganz von Rafael ausgemalt (daher die Rafaelschen S.) …   Herders Conversations-Lexikon

  • stanzen — V. (Aufbaustufe) etw. mit einer speziellen Maschine in eine bestimmte Form pressen Beispiel: Das Blech wurde zu einer Schale gestanzt …   Extremes Deutsch

  • stanzen — piken; stoßen; durchstechen; ausstechen; einstechen; stechen; lochen; piksen; durchlöchern * * * stan|zen [ ʃtants̮n̩] <tr.; hat: a) (ein Material) mas …   Universal-Lexikon

  • stanzen — stạn·zen; stanzte, hat gestanzt; [Vt] 1 etwas (in / auf etwas (Akk)) stanzen (mit einer Maschine) ein Muster auf etwas machen ≈ etwas in etwas prägen: ein Wappen ins Leder stanzen || K : Stanzmaschine 2 etwas aus etwas stanzen aus einem dünnen… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

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